Chronik der Feuerwehr Merseburg

 

Geschichte des Löschwesens und der Freiwilligen Feuerwehr Merseburg

Seit 1865 gab es auch in Merseburg Verordnungen, welche zur Brandverhütung erlassen wurden. So sind in Möbius‘ Chronik unter dem Abschnitt  „Der Stadt Merseburg... Satzungen Gebot und Verbot“ von 1545 eine Reihe von Maßnahmen übermittelt, die dazu beitragen dass Brände nach Möglichkeit nicht Ausbrechen bzw. bei einem Brand jeder verpflichtet ist, Hilfe zu leisten.

 

 

 

So ist hier festgelegt worden: „dass ein jeglicher Bürger, der brauet, soll haben seinen Harnisch ... und sonderlich soll ein jedweder an oder in seinem Haus oder Hofe haben eine gute beständige Leiter ...“.

 

 

 

Diese Feuerordnungen wurden im Laufe der Jahre immer wieder vervollkommet. So sind uns Feuerordnungen von 1746, 1818, 1852 und 1875 bekannt. Es ist erklärlich, dass alle diese Maßnahmen vollkommen unzureichend waren.

 

§1


„An der Spitze des sämtlichen Feuerlöschwesens für die Stadt Merseburg steht unter der unmittelbaren Oberaufsicht des Bürgermeisters oder dessen Vertreters der Feuerlöschdirektor, respektive dessen Stellvertreter. Beide letzteren werden von der Feuerlöschdeputation, unter Vorbehalt der Genehmigung der Wahl seitens der Stadtverordneten, auf den Zeitraum von sechs Jahren gewählt und vom Magistrat verpflichtet.“

§2


„ Der Feuerlöschdirektor, welcher uniformiert ist und als besonderes Abzeichen seiner Stellung eine weiße Schärpe über die Schulter trägt, erhält zur persönlichen Dienstleistung von jeder Löschabteilung je einen Mann zugeteilt; er hat - außer in dringenden Ausnahmefällen - seine Anordnungen lediglich an die Hauptleute der einzelnen Löschabteilungen ergehen zu lassen. Wenn der Feuerlöschdirektor vom Ort auf nur kurze Zeit sich entfernen will, so hat er dies bei Vermeidung einer Geldstrafe von drei Mark und bei eigener Vertretung des dadurch entstehenden Schadens dem Magistrate oder seinem Stellvertreter zuvor anzuzeigen.“

Bedingt durch die vielen Brände, die Merseburg heimsuchten, wurden im Laufe der Zeit die Geräte zur Feuerbekämpfung verbessert und vermehrt. Das betraf den Besitz von Harnischen und einem langen Spieß, Ledereimern, Feuerleitern, Feuerhaken und Sturmhauben.

 

 

 

Trotz der Verbesserten Möglichkeiten, Brandbekämpfungen durchzuführen, nimmt die Brandchronik einen breiten Raum in der Geschichte unserer Stadt ein.
Dies war sicherlich der Anlass, dass 1861 der Turnverein beschloss, mit seinen Mitgliedern bei Bränden den Betroffenen Hilfe zu leisten.
Die Durchführung dieses Beschlusses, der die Zustimmung des Magistrats erhielt, fand bei den Bürgern eine breite Zustimmung.
So konnte der Gedanke zur Schaffung einer Turnerfeuerwehr Wirklichkeit werden.
Am 15. September 1865 hatte dann auch Merseburg eine Feuerwehr, die besonders seit dem Gründungsjahr eine erfolgreiche Geschichte schrieb.
Die Mittel zu ihrer Einrichtung wurden vom Magistrat, den öffentlichen Feuersozietäten und privaten Versicherungsgesellschaften zur Verfügung gestellt.
Welche hohe Anerkennung die Wehr schon damals genoss, bezeugen freiwillige Spenden von Bürgern.
Bereits 1866 konnte die ausgerüstete und uniformierte Wehr in einer Stärke von 60 Mann den Dienstbetrieb aufnehmen und Übungen durchführen.
Im Jahre 1875 entstand eine zweite Feuerwehrkompanie (Pionierkompanie), die sich aus den Ortsvereinen der Maurer und des Gesangsvereins "Liederhalle" bildete. Im Jahr 1879 erfolgte dann die Vereinigung der Turner - und der Pionierkompanie.

 

 

 

Auszug aus der Normal-Übungsverordnung der Feuerwehren aus dem Jahre 1925

"Der Feuerwehrmann im Dienst hat in allen Stücken seinem Vorgesetzten Folge zu leisen und ist für sein Verhalten, sowie für die Erfüllung seiner Dienstpflicht verantwortlich.
Jeder Führer hat dem nächsten Vorgesetzten von allem, was Mannschaft und Geräte betrifft, Meldung zu machen, es ist nur dann der nächste anwesende Vorgesetzte zu umgehen, wenn Gefahr im Verzuge ist.
Zu melden ist bei Einzelanrücken der Geräte, bei Alarm oder einem Brand vom dienstältesten Führer, der sich beim Gerät befinde an den Höchstkommandierenden am Platze, die Zahl der Mannschaft für jedes Gerät, die Diensttauglichkeit oder Untauglichkeit der Geräte, der Beginn der Arbeit oder die Einstellung derselben, die Ortsveränderung der Geräte.
Wenn infolge unterlassener Meldungen Fehler in der weiteren Anordnung entstehen, so hat der Führer, welche r die nötigen Meldungen unterlassen hat, die Verantwortung zu tragen.“


Eine weitere Verstärkung fand unsere Feuerwehr 1885, als die Blanck‘sche Fabrikfeuerwehr gegründet wurde und als 3. Kompanie die Wehr verstärkte. Das gesamte Feuerwehrcorps war jetzt 150 Mann stark.
1915 wurde anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der Wehr im Merseburger Korrespondenten eine Analyse des Wirkens der Wehr in fünf Jahrzehnten gezogen.
Seit 1865 hatte die Feuerwehr Lösch- und Rettungsdienste bei der Feuergefahr ausgeübt und kam bei 118 größeren Bränden zum Einsatz.
Zur Verhütung von Bränden hat sie zahlreiche Brandwachen und sonstige Hilfeleistungen während der Kriege 1866, 1870/71 und 1914 bis 1918 durchgeführt.

Brände nach 1865

- 14 Brände in der Königsmühle

- 1888 Brand bei Brukhardt am Markt (Durch den Einsturz eines Schornsteines wurde die Kameraden Kellermann und Baumgarten schwer verletzt.)

- 1895 mehrere Scheunenbrände

- 1898 Brand in Hoffmanns Tischlerei

 

 

Mit Beginn des 1. Weltkrieges wurde die Einsatzbereitschaft der Wehr erheblich geschwächt. Bereits im ersten Kriegsjahr 1914/1915 wurden 93 Mitglieder der Wehr zum Kriegsdienst eingezogen.
Das Resultat dieses Krieges für unsere Feuerwehr war, dass über 20 Kameraden ihr Leben auf dem Schlachtfeld verloren hatten.
Zur Ehrung der gefallenen Kameraden wurde im Juni 1920 am Gerätehaus eine Gedenktafel enthüllt, die aus uns heute unverständlichen Gründen von der Polizeiführung entfernt werden musste.
Trotz dieser Verluste konnte der Kommandant der Wehr, Branddirektor Hirschfeld, im April 1920 feststellen, dass 1919 zwanzig neue Mitglieder gewonnen werden konnten und die Stärke der Wehr aus 160 aktiven Mitgliedern bestand, wozu nach 250 passive Mitglieder kamen.

 

 

 

Erneute Bewährungsproben hatte die Wehr bei drei Bränden, mehreren Kleinbränden und bei der Unterstützung bei einem auswärtigen Brand erneut zu bestehen.
Dies zeigte erneut, dass auf die Merseburger Feuerwehrleute immer Verlass war und sie das Motiv der Feuerwehr „Gott zur Ehr - dem Nächsten zur Wehr“ zur Herzenssache wurde.
Diese enermüdliche, ehrenamtliche Arbeit unserer Feuerwehrleute wurde auch vom Magistrat der Stadt anerkannt.
Hoch erfreut war man, dass man trotz knapper finanzieller Mittel im Februar 1927 eine Automobilspritze „Magirus“ mit einer Leistung von 1110 Liter pro Minute übergeben und eingeweiht werden konnte.
Welch hohen Stellenwert diese Ereignis hatten, bestätigte die Tatsache, dass Oberbürgermeister Herzog selbst die Weihe vornahm und wünschte: „Möge die Wehr künftig in der Lage sein, allem Unglück durch Feuers Macht in unserer Stadt kräftig zu begegnen“.
Wie ernst und notwendig die Stadtverwaltung ihre Feuerwehr nahm, wurde dadurch bestätigt, dass sie 1928 eine Automobildrehleiter mit Tragkraftspritze (TS 4) Typ Magirus übernehmen konnte und 1929 ein Feuermeldersystem (elektrische Feueralarmanlage) übernommen werden konnte.

 

 

 

 

 

Die Automobilspritze bestand im April 1928 bei einem Großbrand in der Baufirma Büttner die Feuerprobe. Dieser Brand könnte mit dazu beigetragen haben, dass 1929 das Feuermeldersystem eingeführt wurde.
So wurde im  „Merseburger Korrespondent“ vom 30.04.1928 festgestellt, dass die Alarmierung nicht im gewünschten Maße klappte und bis zur Alarmierung der Wehr wertvolle Minuten vergingen.


Als 1933 die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten erfolgte, wurde die Freiwilligen Feuerwehr immer mehr zu einer militärischen Organisationen umgebaut und fest in die Kriegsvorbereitungen mit einbezogen
.

 

 

 

 

In einem Runderlass vom Ministerium des Innern erfolgte im Jahre 1934 die Aufforderung, dass in allen Ortspolizeibezirken im Sinne des Gesetzes über das Feuerlöschwesen vom 15. Dezember 1933 Freiwillige Feuerwehren gebildet werden mussten.

 

 

 

 

Das hatte zur Folge, dass in fast jeder Kommune Freiwillige Feuerwehren gegründet wurden, was auch für unseren Landkreis zutraf.
Ein Zusammenwirken der einzelnen Feuerwehren bei der Bekämpfung von größeren Schadensereignissen war hier geboten. Dieser neuen komplexen Aufgabe musste sich auch unsere Wehr stellen.
In einen Runderlass vom 14.06.1941 wurde ermöglicht, Jugendliche in die Freiwillige Feuerwehr aufzunehmen. In diesem Erlass kann man erkennen, dass dem Dienst in der Hitlerjugend Vorrang gegenüber dem Jugenddienst in der Feuerwehr gegeben wurde.
Da mit Beginn des 2. Weltkrieges, insbesonder die jüngeren Angehörigen der Feuerwehr zur Wehrmacht eingezogen wurden, mussten jetzt die HJ-Feuerwehren die eingetretene Personalnot ausgleichen.
Die Hauptaufgabe der Wehr bestand jetzt vor allem darin, bei Bränden auszurücken. Sie wurde auch als Ersthelfer bei Luftangriffen auf Merseburg eingesetzt.
Gerade die zuletzt genannte Aufgabe stellte eine hohe psychische und auch physische Belastung dar.
So mussten lebende Bürger aus Trümmern gerettet, entstandene Brände gelöscht und Leichen aus zerstörten Häusern geborgen werden.
Unvergessen bleibt hier der 6. Dezember 1944, wo Sprengbomben auch in Nähe der Feuerwache fielen.
Bei diesem Bombenhagel starben mehrere Kameraden und auch ukrainische Hilfskräfte, die als Kriegsgefangene zu Lösch- und Bergungsdiensten herangezogen wurden.
Des weiteren mussten auch Angehörige unserer Wehr von 1939 bis 1945 an den verschiedenen Fronten des 2. Weltkrieges ihr Leben lassen.
Als am 8. Mai 1945 endlich das sinnlose Morden ein Ende hatte, fanden Merseburger den Mut und die Kraft, wieder den Neuanfang zu wagen.
Das traf auch für den Wiederaufbau der stark dezimierten Feuerwehr zu. Es fehlte an Personal, an Ausrüstung und an Löschtechnik gleichermaßen.
An dieser Stelle gilt es besonders, den damaligen Oberbürgermeister von Merseburg, Graul, und die Wehrleiter Bachmann und Wustlich zu würdigen.
Alle drei legten den Grundstein dafür, dass wir seit dem Ende des schrecklichsten aller Kriege, die die Weltgeschichte kennt, eine einsatzbereite Feuerwehr in unserer Stadt haben.

Bereits 1946 musste das erste Großfeuer im Schloss, heute Sitz des Landratsamtes des Saalekreises, bekämpft werden.
Hier zeigt sich, dass trotz mangelnder Ausrüstung die Kameraden bereit waren, Leben, Gesundheit und materielle Werte zu retten und das Motiv der Feuerwehrleute - „Helfen in Not ist unser Gebot“ zur Grundlage ihres Handelns zu machen.
Um eine noch effektivere Schadensbekämpfung zu gewährleisten, wurde im Landkreis ein Kreisoberbrandmeister eingesetzt, der insbesondere bei Großschadensereignissen die Arbeit der Wehren am Einsatzort koordinierte und für die Organisation, Ausbildung und die Gewährleistung der Einsatzbereitschaft verantwortlich war.
Das war keine leichte Aufgabe für den damaligen Kreisoberbrandmeister Schaaf. Es war vor allem im Interesse der Bürger unsere Stadt, dass es Ende der vierziger Jahren neben den freiwilligen Kräften auch eine ständige Einsatzgruppe aus hauptamtlichen Feuerwehrleuten gab.
Leider wurden die hauptamtlichen Kräfte 1950 im Rahmen von Neustrukturierungen aus der Freiwilligen Feuerwehr herausgelöst. Sie waren jetzt als Abteilung Feuerwehr der damaligen Volkspolizei unterstellt.

 

 

 

Diese Strukturierung der Feuerwehr hielt bis 1990 an, so dass die ehrenamtlichen Kräfte nur relativ selten zu Schadensereignissen gerufen wurde.
Sie wurden zum größten Teil nur dann alarmiert, wenn die hauptamtlichen Kräfte nicht ausreichten bzw. um den Stadtschutz zu übernehmen.
Bei größeren Schadensereignissen waren sie natürlich mehr als nur eine zweitrangige Einheit. So bewährten sie sich z.b. bei den Einsätzen:

- 1954 Hochwassereinsatz alte Flutrinne Burgliebenau

- 1961 Ölhavarie auf den Gotthardteich

- Brandbekämpfung in der Brikettfabrik Beuna und Großbränden eines Großbaggers in Mücheln sowie im Umspannwerk Bad Lauchstädt.


Hier wurde aufgezeigt, dass man auf ehrenamtlichen Kräften nicht verzichten konnte und diese weiter stärken musste.
Folgerichtig kam es dann 1962 zur Bildung einer Merseburger Feuerlöschgruppe, die bis heute besteht.
Im Rahmen der Verwaltungsreform 1952 kam auch die Gemeinde Kötzschen zur Stadt Merseburg - unsere Wehr erhielt weitere Verstärkung.
Anlässlich eines Wirkungsbereichstreffens am 3. Juni 1963 konnte das Feuerwehrgerätehaus feierlich an die FF Kötzschen übergeben werden. Als Wehrleiter, später Kommandostellenleiter von Kötzschen, hat sich der Kamerad Rolf Hauck besonders Verdienste erworben.
Er hat viel für das Allgemeinwohl der Kötzschener Bürger getan und war immer ein guter Partner der Merseburger Feuerwehrleute.
Auch die Kötzschener Brandschützer wurden aktiv durch eine Frauengruppe unterstütze.

Mit Beginn der fünfziger Jahre wurde auch besonderes Augenmerk auf den vorbeugenden Brandschutz gelegt. So wurden bis 1989 regelmäßig Kontrollen in Wohnstätten, Schulen, Kindergärten und Kleinbetrieben durchgeführt.
Dazu existierte eine Brandschutzgruppe, zu der vornehmlich Kameradinnen und ältere Einsatzkräfte gehörten, die nicht mehr am aktiven Dienst teilnahmen.
Diese Brandschutzkontrollen hatten sich bewährt und dienten vor allem der Verhinderung von Bränden.
Solche Kontrollen wurden akribisch ausgewertet und festgestellte Mängel wurden im Rahmen von Auflagen, verbunden mit Terminstellungen, an die Verantwortlichen weitergeleitet.

Grundlage der Kontrollen waren das Brandschutzgesetz der damaligen DDR sowie die Verhaltensanordung Brandschutz.
Auf jeden Fall trugen diese Kontrollen dazu bei, dass begünstigende Bedingungen für Brände und der davon ausgehenden Gefahren auf ein Mindestmaß reduziert werden konnten.
Die Angehörigen der Berufsfeuerwehr hatten entsprechend ausgebildete Brandschutzingenieure, die speziell den vorbeugenden Brandschutz in der Landwirtschaft und in der Stadt sowie in den im Kreis ansässigen Betrieben kontrollierten und durchsetzten.
Trotz der vielfältigen Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes kam es immer wieder zu Bränden bzw. zu anderen Schadensereignissen.
Dies führte letztendlich dazu, dass nach zähem Ringen mit der Abteilung des Inneren, Bereich Brandschutz, des damaligen Rates des Kreises Merseburg die Notwendigkeit erkannt wurde, dass die ehrenamtlichen Kräfte ein neues Löschfahrzeug benötigen.
1983 war es endlich soweit. Voller Stolz übernahmen die Kameradinnen und Kameraden ihr LF 16 W 50.

 

 

 

Unser Fahrzeug bewährte sich bestens bei folgenden Ereignissen:

- 1983 Brand eines Reifenlagers der ehemaligen PGH Motor
- 1984 Hilfeleistung bei Sturmschäden
- 1985 Brand in der Gaststätte „Strandkorb“
- 1986 Hilfeleistung bei Unwetterschäden
- 1987 Hochwasser Bereich Werder
- 1989 Bekämpfung von diversen Strohdiemenbränden
- 1990 ungezählte Feld- und Ödlandbrände




Mit Beginn der politischen Wende im Herbst 1989 galt es vor allem für die Wehrleitung, vier Aufgaben in der Vordergrund zu stellen.
Zum einen ging es darum, dass die Angehörigen der Berufsfeuerwehr als hauptamtliche Kräfte von der Stadtverwaltung übernommen wurden.
Auch die Stabilisierung des Personalbestands der ehrenamtlichen Kräfte erforderte große Anstrengungen..
Besondere Verdienste haben sich hier der ehemalige Abteilungsleiter Feuerwehr und Sachgebietsleiter, Kamerad Dieter Carius, und der damalige Leiter der ehrenamtlichen Kräfte, Kamerad Jürgen Heinrich, erworben.

Des weiteren galt es, den Personalbestand der ehrenamtlichen Kräfte zu erhöhen und dabei auch auf die Jugend aufzubauen.
Die Gründung einer Jugendfeuerwehr war dazu der richtige Weg, Wegbereiter dieser Initiative war der Jugendfeuerwehrwart, Kamerad Andreas Götze, der nun schon seit vielen Jahren eine aktive  und erfolgreiche Jugendarbeit in unserer Wehr durchführt.

Mit dem erweiterten Aufgabengebiet für unsere Feuerwehrleute, geregelt im Brandschutz- und Hilfleistungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt, war es notwendig geworden, die Wehr kontinuierlich mit modernen Fahrzeugen sowie mit  Bekleidung und Ausrüstung weiter zu vervollkommnen.
Hier war und ist der Kamerad Ingo Triller immer der richtige Ansprechpartner. Mit viel Überzeugungskraft und Sachverstand hat er es immer wieder verstanden, durch Argumente zu überzeugen. Im Vordergrund stand dabei das Ziel, mit gut ausgerüsteten Feuerwehrleuten eingetretene Schäden effektiv zu bekämpfen, den Schaden so gering wie nur möglich zu halten und eine hohe Einsatzbereitschaft zu gewährleisten.
In diesen Zusammenhang sollte nicht vergessen werden, dass der leider verstorbene ehemalige Bürgermeister unsere Stadt, Herr Herwig Hübner, sowie der ehemalige Oberbürgermeister, Herr Dr. Jürgen Glietsch, als auch der Stadtrat ein offenes Ohr für die so wichtigen Belange unserer Feuerwehr hatten.
Natürlich mussten, immer wieder Kompromisse eingegangen werden und kampflos wollte keiner das Feld dem Anderen überlassen.
An dieser Stelle muss auch allen Mitgliedern der Feuerwehr ein Dank dafür ausgesprochen werden, dass sie für viele Probleme, die nicht immer gleich gelöst werden konnten, sehr viel Verständnis aufbrachten und aufbringen. Auch hier bestätigen sie, dass sie Feuerwehrleute aus tiefster Überzeugung sind und nicht gleich aufgeben.
Dies traf natürlich lange Zeit auch für den Neubau unserer Feuerwache zu, denn die Dienstbedingung in den vorhandenen alten Gebäuden entsprachen nun einmal nicht den Anforderungen.

Nach langem Ringen und mehreren Anläufen war es dann endlich so weit: Am 03. Oktober 2006 wurde der Grundstein für den Neubau des neuen Feuerwehrhauses gelegt.
Ab April 2008 konnte dann der Dienstbetrieb in den großzügigen und modernen Räumen in der Oltzschnerstraße 112 aufgenommen werden.

Auch andere große Ereignisse motivierten die Angehörigen unserer Feuerwehr in den vergangenen Jahren. Dazu zählen auch die Jubiläen, die seit der politischen Wende 1989 regelmäßig begangen wurden, so z.B. zum 125 - jährigen Bestehen unserer Wehr im Jahr 1990.
Neben einem großen Festumzug zeigten die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte bei einer Großübung am Hochhaus in der König-Heinrich-Strasse 12 ihr Können und begeisterten hunderte von Zuschauern.
Unvergessen bleibt die Feier zum 130 - jährigen Bestehen unserer Wehr im Jahr 1995. Die Höhenrettungsgruppe führte eine Rettungsübung vom Turm der Stadtkirche aus durch.
Die Freiwillige Werkfeuerwehr der Fachhochschule Merseburg überzeugte mit der Rettung über einen Rettungsschlauch. Auch hier bewies unsere ehemalige Drehleiter W 50, dass sie nicht unbedingt zum alten Eisen gehören muss.
Leider existiert die Werkfeuerwehr der Fachhochschule heute nicht mehr in dieser Form.

Im Jahr 2000 führten wir anlässlich des 130 - jährigen Jubiläums unserer Wehr einen Aktionstag durch. Dieser Tag stand unter dem Motto: „Wie gehen für Sie durch das Feuer“.

 

 

 

 

Diesem Motto werden wir treu bleiben. Höhepunkt zum Jubiläum 2000 waren eine Brandbekämpfung im Wärmestrahlenschutzanzug, die Rettung einer verunfallten Person aus einem PKW, sowie Wettbewerbe im Löschangriff.

Schon Tage vorher konnte man im Saal der Stadtverwaltung in der Siegfried-Berger-Strasse 5-7 eine Ausstellung über die Entwicklung unserer Feuerwehr von 1865 bis zum Jahr 2000 besichtigen.

Als die FF Merseburg am 23. 02. 2005 das neue LF 16/12 übernahm, fiel der Abschied von dem treuen Begleiter besonders schwer. Der W 50 hatte über 20 Jahre treue Dienste geleistet.
Dieses Fahrzeug wurde immer in Ehren gehalten, vor allem was die Pflege und kontinuierliche Instandsetzung betraf.

 

 

 

Kein Wunder ist, dass die Kötzschauer Feuerwehr gerne am 18.03.2005 das LF 16/W 50 in ihren Dienst stellte.

 

 

Groß - und Einsatzübungen 2000 bis 2004

Zur Beherrschung der Bekämpfung der verschiedensten Schadensereignisse sind Ausbildungsdienste und Qualifizierungen in den Reihen der eigenen Wehr, im Feuerwehrtechnischen Zentrum Blösien und an der Brand- und Katastrophenschutzschule in Heyrothsberge dringend erforderlich.
Das vermittelte Wissen dient in der Praxis der effektiven Schadensbekämpfung. Um eine praxisnahe Ausbildung zu gewährleisten sind Einsatzübungen unerlässlich.

- 2000 Brandbekämpfung - Großbrand eines Garagenkomplexes

- 2001 Brandbekämpfung - Großbrand auf dem Gelände der ehemaligen Stadtwirtschaft

 

 

- 2002 Wasserentnahme aus offenen Gewässer

 

 

 

- 2003 Großübung am Hotel Radisson mit Menschenrettung, sowie Übungsmaßnahmen zum Hochwasserschutz an der Saale

 

 

- 2004 Einsatzübung bei Notlandung eines Flugzeuges mit Menschenrettung auf  dem Gelände des Airparks, Großübung zur Brandbekämpfung von Kippenbränden

 

 

 

Die Einsätze vom Jahr 2000 bis Juli 2005

Die hier aufgezeigten Einsätze verlangten von den haupt- und ehrenamtlichen Kräften höchste Anstrengungen und eine starkepsychische Belastung. Zum Anderen vermitteln sie ein Bild der verschiedensten Einsatzmöglichkeiten unserer Feuerwehrtechnik. Gleichzeitig wird deutlich, wie notwendig das Ehrenamt Feuerwehr ist.

Aus  diesen Darlegungen sollte man sich immer die Frage stellen, was wäre wenn es keine Bürger gäbe, die bereit sind, Leben, Gesundheit und materielle Werte anderer zu schützen, selbst auf die Gefahr hin, dass sie selbst Schaden nehmen?

- 21.03.2001 Dachstuhlbrand in der Klobikauer Str. 3 - Rettung von zwei Personen und einer  Katze

05.05.2001 - Fünf Menschen sterben bei einem Verkehrsunfall auf der B 181 auf der Fahrt  von Paris nach Mücheln - einer der Einsätze, die immer im Gedächtnis der eingesetzten Feuerwehrleute bleiben werden.

- 17./18.05 2001  Bekämpfung von Tagebaukippenbränden in Beuna und Braunsbedra, im Durchschnitt 10 Einsatzstunden pro Angehörigem der Wehr und pro Einsatz


- August 2001 Großeinsatz wegen eines Milzbrandverdachtes in Merseburg-West, Unterstützung durch die Angehörigen der FF Bad Lauchstädt und Großgräfendorf mit dem Gefahrgutwagen

- 04.01.2002 ein 42- jähriger Mann kommt bei einem Wohnungsbrand ums Leben

- 27.01 bis 01.02.2002 Hochwassereinsatz


- 05.04.2002 Großbrand auf dem ehemaligen Gelände der russischen Streitkräfte, Brand einer Turnhalle

- Januar 2003 - Hochwassereinsatz in Trebnitz

 

 

- 16./17.04.2003 Tagebaukippenbrände bei Braunsbedra
- 24. 04. 2003 - Brandbekämpfung Stadtstadion
- 31.05. bis 03.06.2003  Brandbekämpfung von Ödlandbränden
- 25.10.2003 - Gasexplosion zerstörte eine Wohnung, Mieterin musste schwerverletzt in ein Krankenhaus eingeliefert werden
- 26. 06., 09. 08. - Großbränden im Palettenlager in Merseburg, Lager West, bei den Bränden bis
10. 08. 04          August 24 Stunden-Dauereinsatz

 

 

 

- 22. 07. bis    - Unwetter über Merseburg - in drei Tagen 68 Einsätze zur Beseitigung der

- 24. 07. 2004      Unwetterschäden
- 20. 01. 2005  - Schwerer Verkehrsunfall auf der  B 91 - drei Schwerverletzte müssen an den Rettungsdienst übergeben werden

 

 

 

30.03.2005  Sportflugzeug stürzt kurz nach dem Start auf ein Feld ab - Glück im Unglück, der Pilot bleibt unverletzt
25. 04. 2005  Schwerer Verkehrsunfall in derGeusaer Straße, drei eingeklemmte Personen müssen befreit werden, eine Person kann nur noch tot geborgen werden
10. 07.2005  - Beseitigung von Unwetterschäden, insgesamt 10 Einsätze



Die Einsatzstatistik 2000 bis 2004

In der Anfangszeit standen überwiegend Einsätze zur klassischen Brandbekämpfung an der Spitze der Einsatzstatistik. Im Laufe der Zeit, auch durch die weiter voranschreitende Technisierung, gab es Veränderungen im Einsatzspektrum der Feuerwehr. Eine Zunahme der Einsätze zur Technischen Hilfeleistung ist deutlich erkennbar. In der Statistik sind Fehleinsätze durch böswillige Alarmierungen und sonstige Gründe nicht erfasst, weil sie einen nur geringen Anteil gemessen am Maßstab der Gesamtstatistik einnehmen.
Im Zeitraum von 2000 bis 2004 kam unsere Feuerwehr zu den folgenden Ereignissen zum Einsatz:

- 217 Einsätze zur Befreiung von Personen aus Notlagen

- 209 Einsätze zur Befreiung von Tieren aus Notlagen

- 550 Einsätze zur Brandbekämpfung (Kleinbrand, Mittelbrand und Großbrand)

1982 Einsätze im Rahmen der technischen Hilfeleistung

 

 

 

Die Höhenrettungsgruppe

Die Höhenrettungsgruppe unserer Feuerwehr wurde am 19.05.1995 gebildet.
Zu den sieben Mitgliedern gehören die Kameraden Olaf Eckart, Thomas Kschonsak, Andreas Koch, Olaf Jahnke, Jan Stolberg, Thomas Schröder und Torsten Kaßler. Alle Kameraden absolvierten ihre Ausbildung an der Brand- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge.
Durch regelmäßige Fortbildung sowie intensive praktische Übungselemente wird die Einsatzbereitschaft sichergestellt.

 

 

 

Mit der umfangreichen modernen Ausrüstung können internationale Verfahren der Auf- und Abseiltechnik zur Rettung aus Höhen, aber auch aus Tiefen zur Anwendung kommen.

 

 

 

 

Neben zahlreichen Vorführungen im Rahmen der Feuerwehrfeste und kommunalen Höhepunkten kam die Höhenrettungsgruppe in den folgenden Fällen zum Einsatz:

- 2003: Tierrettung zur Befreiung eines Falken aus einen Netz

Rettung einer Person in Wüsteneutzsch

- 2005: Rettung von zwei verunfallten Arbeitern von einem Silo in Querfurt

 

 

 

Die Gründung des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Merseburg

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten war es dann endlich so weit: Am 04.10.2004 wurde der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Merseburg „Sankt Florian“ gegründet.

 

 

 

Die Ziele und der Zweck des Fördervereins bestehen vor allem darin, das Ehrenamt Feuerwehr zu fördern, Einfluss auf eine kontinuierliche Jugendarbeit in der Wehr zu nehmen sowie die eigenen Feuerwehrtraditionen zu erforschen und sie weiter zu vermitteln. Einstimmig wurde der Vorstand gewählt und der Entwurf der Satzung bestätigt. Am 30.05.2005 fand die erste Mitgliederversammlung unseres Fördervereins statt, der zur Zeit 21 Mitglieder hat.

 

 

 

 

Die Wehrleitung der Freiwilligen Feuerwehr Merseburg

1865 - 1871    der Direktor der Landwirtschaftlichen Winterschule, Glass, und Goldarbeiter Werner - Führer der I. Kompanie

1872 - 1880    Seidewitz - Führer der I. Kompanie

1874 - 1879    Zimmermeister Kops - Führer der II. Kompanie

1881 - 1885    Meister - Führer der I. Kompanie

1880 - 1885    Pfeiffer - Führer der II. Kompanie

1879 - 1911    Branddirektor Stadtrat Kops

1911 - 1922    Branddirektor Hirschfeld

1922 - 1937    Branddirektor und Tischlermeister Scheibe

1938 - 1945    Kreisfeuerwehrführer Seyboth

1945 - 1947    Friedrich Bachmann

1947 - 1950    Paul Wustlich

1950 - 1960    Karl Reichenbach

1960 - 1972    Heinz Hartmann

1972 - 1973    Walter Reinecke

1973 - 1975    Helmut Wengler

1975 - 1985    Heinz Hartmann

1985 - 1989    Günter Kühnast

1990 - 1993    Jürgen Heinrich

1993 - 2003    Dieter Carius

ab 2003    Dirk Grötzsch


 

Die Fahrzeugtechnik der Freiwilligen Feuerwehr

1 Tanklöschfahrzeug 16/25 (TLF 16/25)     MAN         Rosenbauer         2000

1 Löschgruppenfahrzeug 16/12 (LF 16/12) MAN         Rosenbauer         2005

1 Rüstwagen 2 (RW 2)                                MB           Metz                     1994

1 Tanklöschfahrzeug 16/25 (TLF 16/25)     MB           Rosenbauer         1979

1 Drehleiter mit Korb 23 - 12 (DLK 23-12)  MAN         Metz                     1994    

1 Mehrzwecktransportwagen (MTW)          W 50                                    1976

1 Gerätewagen Tier (GW - Tier)                 VW Caddy                            1998

1 Schlauchwagen 30 (SW 30 KC9             W 50                                     1980

1 EInsatzleitwagen 1 (ELW 1)                    Opel Vectra                           1992

1 Mannschaftstranstortwagen (MTW)        VW T 4                                  2000

1 Motorbootanhänger (MBA)                                                                     1996

1 Schaumbilderanhänger (SBA 4,5)                                                         1989

 

1 Pulveranhänger (PG 210)                                                                      1980    

1 CO
² - Anhänger (CO2 120 HFA)                                                            1980

1 Tragkraftspritzenanhänger (TSA)                                                          1986

 

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