Erneut brannten in Merseburg Müllcontainer Foto:
Vincent Grätsch
Merseburg - Seit Monaten hält eine mysteriöse Brandserie in Merseburg die Rettungskräfte der Feuerwehr und die Ermittler der Polizei auf Trab. Nach erneuten Bränden in der Nacht zu Dienstag könnte die Polizei mit Hilfe von Zeugenhinweisen den Tätern nun aber auf die Spur gekommen sein.
Nach 23 Uhr kam es an mehreren Stellen im Stadtgebiet nämlich zu drei weiteren Bränden. Dabei wurde eine Gruppe von verdächtigen Personen beobachtet, die von der Polizei ermittelt werden konnten. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, war an einem Einkaufsmarkt in der Straße des Friedens zunächst Leergut in Brand geraten. Durch das Feuer wurden zehn leere Getränkekästen sowie ein Hubwagen beschädigt. Tonne in Flammen

Kurz darauf ging dann in der Albert-Keller-Straße, unweit eines Spielplatzes, eine gelbe Tonne in Flammen auf. Kurz vor ein Uhr musste die Feuerwehr schließlich ein drittes Mal ausrücken, als in der Robert-Blum-Straße ein Container Feuer fing und niederbrannte. Die Flammen griffen dabei zudem auf eine weitere Tonne über die ebenfalls zerstört wurde. Das könnte Sie auch interessieren Feuerwehrauto Brandserie Erneut brennen Container in Merseburg
Verletzt wurde bei allen drei Vorfällen niemand, wie es von Seiten der Polizei hieß. Allerdings, so die weiteren Ausführungen, hatten Zeugen am Tatort Einkaufsmarkt und Albert-Keller-Straße eine sechsköpfige Personengruppe bemerkt. Aufgrund der guten Personenbeschreibung konnten die Verdächtigen noch in der Nacht an einer Tankstelle an der Bundesstraße 91 aufgegriffen werden. Ermittlungen laufen
Die Personen sind zwischen 15 und 28 Jahren alt, stammen aus Merseburg und Wittenberg, wie es hieß. Unter ihnen soll auch ein 15 Jahre altes Mädchen befinden. „Die Personen sind vernommen worden, sie bestreiten jedoch, etwas mit den Bränden zu tun zu haben“, erklärte Polizeisprecher Alexander Junghans. „Ob die Tatverdächtigen in Zusammenhang mit anderen Bränden im Stadtgebiet Merseburg in den vergangenen Wochen stehen, müssten nun ebenfalls die weiteren Ermittlungen der Kollegen zeigen“, sagte Junghans.
Nach der Vernehmung kamen die Verdächtigen wieder auf freien Fuß - bis auf einen 20 Jahre alten Wittenberger, für den die Nacht in einer Jugendanstalt endete. „Im Zuge der Überprüfung stellte sich heraus, dass er eigentlich Dauerarrest aufgrund eines anderen Vergehens verbüßen sollte“, sagte der Polizeisprecher. Worum es sich dabei handelte, blieb zunächst offen.
Zwei weitere Brände in der Nacht ordnete die Polizei laut eigenen Angaben der Serie nicht zu. So geriet etwa ein Auto in Brand, bei dem Aufbruchspuren festgestellt worden waren. Im Ortsteil Beuna brannte zudem ein Radlader. Seite Anfang April mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr zu mehr als zwei Dutzend Einsätzen im Stadtgebiet, vorwiegend aber in der Innenstadt, ausrücken, weil unbekannte Täter eine Freude daran finden, Mülltonnen in Brand zu stecken und Menschen in Gefahr zu bringen.
Höhepunkt der Serie war ein verheerender Brand in der Preußerstraße am Pfingstwochenende. Elf Menschen wurden dabei verletzt, mehrere schwer. Ein Vater war mit seinem Kind in Panik aus der zweiten Etage gesprungen, um sich vor den Flammen zu retten. (mz)


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