„Der Blindgänger soll am Donnerstag entschärft werden. Vor 8 Uhr werden wir deshalb mit der Evakuierung von rund 2.000 betroffenen Einwohnern beginnen“, sagte Andrea Spitzer, Sachgebietsleiterin im Saalekreis für den Katastrophenschutz, am Abend der MZDas müssen Sie zur Evakuierung wissen. „Die Situation ist gefährlich“, betonte sie.

 

Die Evakuierung betrifft auch die Grundschule am Geiseltaltor sowie die Förderschule für Lernbehinderte und die Förderschule „Kielhorn“. Auch die Kindertagesstätte „Zwergenhaus“ muss geräumt werden.

Laut Spitzer können Eltern ihre Kinder früh aber noch normal zum Unterricht oder in die Kita bringen. Dort würden sich dann Lehrer und Erzieherinnen um die Mädchen und Jungen kümmern.

Bombenfund in Merseburg

Dieses Gebiet soll für die Entschärfung geräumt werden.

Foto:MZ

Evakuierung wegen Bombenfund in Merseburg: Sonderbusse pendeln zu Notunterkünften

Während für Anwohner als Notquartier die Rischmühlenhalle ausgewiesen wird, sollen die Kinder der Geiseltaltor-Grundschule in die Grundschule Lilienthal gebracht werden. Für die beiden Förderschulen ist die Turnhalle in der Dürer-Straße als Ausweichquartier vorgesehen. Um die betroffene Kita kümmern sich Stadt und Träger. „Eltern aus besagten Einrichtungen können ihre Kinder aber auch zu Hause lassen“, sagte die Sachgebietsleiterin. Sieben Sonderbusse sollen zu den Notunterkünften pendeln.

Diese Straßen sind betroffen

Die Häuser im Umkreis von 500 Metern um den Fundort der Bombe werden in zwei Etappen evakuiert.

Bis 8 Uhr: Birkenweg, Akazienweg, Pappelallee, Buchenweg.

Bis 10 Uhr: Unter den Eichen, Erlenweg, Platanenweg, Ahornweg, Häuerstraße, Benndorfer Straße, Ulmenweg, Naundorfer Straße, Wernsdorfer Straße sowie Teile der Naumburger Straße, der Straße des Friedens und des Bergmannsrings.

Wie lange es dauert, die Bombe unschädlich zu machen, kann derzeit niemand sagen. Der Kreis rechnet aber damit, dass nicht vor Nachmittag Entwarnung gegeben werden kann.

Der Blindgänger liegt etwa 1,50 Meter tief im Boden. „Die Arbeiter hatten einen verdächtigen Gegenstand bemerkt, der einen Durchmesser von 30 bis 40 Zentimetern haben soll und aus Metall ist“, schilderte Benjamin Otto, Mitarbeiter im Amt für Katastrophenschutz. Experten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst hätten dann vor Ort die Bombe identifiziert.

Elfter Bombenfund in diesem Jahr im Saalekreis

Noch ist offen, um welche Art von Zünder es sich handelt. Der Kopfzünder ist nicht mehr da, das Heck des Blindgängers steckt noch in der Erde. Deshalb muss auch zunächst der Akazienweg um die Fundstelle herum geöffnet werden. „Aus Sicherheitsgründen graben sich dann die Sprengmeister von der Seite an die Bombe heran“, sagte Otto der MZ. Der Landkreis hatte außerdem die Polizei angefordert. Die Beamten sollten den Fundort absperren und ihn auch über Nacht bewachen.

Bei dem Fund aus dem Akazienweg handelt es sich um die elfte Bombe, die dieses Jahr im Saalekreis gefunden worden ist, darunter befanden sich auch neun Nebelbomben, die auf der Hochhalde Schkopau entdeckt worden waren.

Der Landkreis hat ein Bürgertelefon eingerichtet. Die Rufnummer lautet 03461/401255

 

Quelle: http://www.mz-web.de